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Bemerkenswert

Josua auf der Intensivstation

Seit ein paar Tagen versuche ich jetzt schon für diesen Teil von Josuas Geschichte die passenden Worte zu finden. Warum fällt mir das nur so schwer?

Wer Josuas Geburtsbericht jetzt schon gelesen hat, ist vielleicht jetzt auch gespannt ein paar mehr Dinge über seine ersten Wochen/Monate zu lesen. So viele Wunder wir in diesen Tagen bis zu Josuas Geburt erlebt hatten, so überrascht war ich selbst über meine gespaltenen Gefühl, meine Unsicherheiten meine Ängste in dieser Zeit nach seiner Geburt. Ja, ich glaubte fest, dass Josua leben sollte, weil Gott ihm Leben geschenkt hat und doch fand ich mich in dieser Zeit mit so vielen neuen Ängsten konfrontiert, von denen ich dachte, ich sie leichter abtuen könnte, da ich Gott so nah erlebt habe….Naja, ich fange jetzt einfach mal an, kann gut sein, dass ich etwas durcheinander schreibe, was ihr entschuldigen müsst. Oder vielleicht gibt euch das einen Einblick wie es mir selbst noch geht, wenn ich an diese Zeit zurückdenke…

Vor zwei Wochen waren wir nochmal in der Klinik. Josuas Vier-Monats Check in der Neo-Ambulanz stand an. Allein die Fahrt dorthin rief so viele gemischte Gefühle in mir auf und als uns dann noch ein Krankenwagen im Einsatz überholt hat, musste ich erstmal schlucken. Ob das je wieder anders werden würde? Und ich nicht immer Gänsehaut bekomme, wenn ich eine Sirene höre oder wir an einem Krankenhaus vorbei fahren? Ich weiss es nicht…Es ist auf alle Fälle noch sehr präsent und doch ist es manchmal so, als hätte ich das nur wie im Traum durchlebt diese langen Tage auf der NEO nach Josuas Geburt aber fangen wir von vorne an:

02.01.2019 / 16:23 Uhr war der Zeitpunkt von Josuas viel zu früher Geburt. In der 25+5 SSW kam er zur Welt. Im Vorfeld hieß es zu uns, dass er eine 30% Überlebenschance hätte und davon eine rund 10%-ige, dass er gesund sein würde (Neben den 10% die gesund bleiben, versterben 10% nach der Geburt und 10% sind stark behindert). Nachdem ich also starke Wehen bekommen hatte, entschied sich die Ärztin nach langem Überlegen und Beraten dazu, einen Kaiserschnitt durchzuführen. Josua hatte einen recht hohen Puls und man vermutete eine Infektion bei ihm und das die Schmerzen eine Reaktion meines Körpers darauf waren. Ich gab Samy daraufhin sofort Bescheid, der so schnell er konnte einen Babysitter organisierte und sich zu uns auf den Weg machte (er kam dann aber doch nicht mehr rechtzeitig dazu 🙂 Ich bekam einen OP-Kitteln an und wurde in den direkt gegenüber liegenden OP geschoben. Mein erster Kaiserschnitt also, die anderen drei kamen auf natürlichem Wege. Wie in Zeitlupe nahm ich dann wahr, wie die Ärzte sich anzogen, desinfizierten, letzte Absprachen trafen. Im Nebenzimmer machten sich die Schwestern und Ärzte der Neo für die Erstversorgung Josuas bereit. Ich entdeckte den Arzt, der mich im Vorfeld über die Neo und deren Vorgehensweise aufklärte, er winkte mir kurz zu.

Mir wurde erklärt was jetzt gemacht wird: ich musste mich aufsetzen, einen Katzenbuckel machen und bekam die Spritzen für die Anästhesie in den Rücken gesetzt. Mit dabei, genau die richtige Hebamme, die mich die letzten Tage immer wieder betreut hatte, kompetent und erfahren, absolute Ruhe ausstrahlte und mir Mut zusprach. Keine 10 Minuten später war Josua schon da und ich durfte ihn kurz sehen, bevor er zur Erstversorgung dem Neo-Team übergeben wurde. Mein erster Eindruck: Er sah aus wie unser dritter Sohn, Silas. Zuckersüsse Schnute. Und winzig war er, so so winzig. Der nette Anästhesist verwickelte mich in ein Gespräch und hielt meine Hand, bis Samy dazu kam und ihn ablöste. Das Hämatom das die Plazenta ablöste, wurde abgesaugt (fast 1 Liter Blut), ich wurde genäht und kam zur Überwachung in ein kleines Zimmer mitten im Kreißsaal von wo ich dann am späten Abend in ein Zimmer auf Station verlegt wurde. Samy durfte sehr schnell zu Josua gehen und ihn sehen und er war ja so begeistert, machte Fotos und Videos für mich, damit ich ihn auch noch sehen konnte. Auch die liebe Hebamme brachte uns direkt zwei Fotos von ihm. Das war so besonders für uns! Ich war furchtbar erschöpft und müde und doch fand ich in keinen Schlaf – ich fragte die Hebamme, ab wann ich abpumpen könnte und durfte auch gleich loslegen…ich wollte einfach etwas tun und nicht nur herumliegen.

JOSUA´S erste Lebenstage

Josua kam auf die Neo 3, die Station für die beatmeten Kinder. Er schaffte es von Tag 1 selbst zu atmen, brauchte aber durch den/das (keine Ahnung welcher Artikel da passt?) CPaP Beatmungs-Unterstützung. Das Gerät pustete mit Druck Sauerstoff in die Lunge, damit ihm das einatmen leichter fällt. Er kam in einen Inkubator und bekam Kabel gelegt zur Überwachung der Atmung, vom Puls und der Herzfrequenz. Zur Sauerstoffsättigung hatte er am Fuss einen Sensor. Zusätzlich wurde ihm direkt einen Zugang gelegt um mit der Antibiose anzufangen, weil man ja eine Infektion vermutete. Am nächsten Tag gab es dazu aber auch schon Entwarnung: die Infektion hat sich nicht bestätigt. Was sind wir dankbar. Ich hatte darüber im Vorfeld nichts gutes gelesen. Die kritischsten Punkte waren die Lunge, der Darm, das Herz, das Gehirn. Und später die Augen.

Die nächsten Tage werden ausschlaggebend: in den ersten 7 Lebenstagen kann es zu Hirnblutungen kommen, was natürlich auch gefährlich werden kann. Ich versuche so oft ich kann bei ihm zu sein, solange ich mich selbst noch vom Kaiserschnitt „erhole“. Mir geht es nicht wirklich gut – autsch ist das Schmerzhaft. Ich quäle mich und versuche so oft es geht aufzustehen und zu laufen. Wieder in die Bewegung zu kommen, da ich ja lang genug im Vorfeld lag. Am 06.01. darf ich dann das erste mal mit Josua kuscheln – was ab da unsere Lieblingsbeschäftigung werden sollte. So Haut auf Haut, ganz nah bei mir, wo er ja eigentlich auch noch hingehörte, da fühlten wir uns beide komplett. Wäre da nicht das dauernde alarmierende gepiepse. Es ist einfach anders, mit einem „Reifgeborenen“.

Ich hab Tagebuch geführt und jeden Tag etwas zu Josuas Wohlbefinden aufgeschrieben. Im Großen und Ganzen kam es genau so, wie die Ärzte uns im Vorfeld gesagt haben: Es war ein stetiges Berg auf, Berg ab. Ging es ihm an einem Tag gut („Gut = wenig Alarme“, gute Vitalwerte), piepste es am nächsten Tag ständig, machte er Abfälle usw.

Auszüge aus dem Tagebuch

  • 08.01. ich darf nach Hause
  • 09.01. du bekommst Blut und ab sofort sind wir ein Isolationszimmer, wegen einem übertragbaren aber (für gesunde) ungefährlichen Hautkeim
  • 10.01. du musst nochmal unter die Blaulichtlampe wegen deinem erhöhten Bilirubin-Werten
  • 17.01. du bekommst einen Luftballon „Juhu, ich bin 1kg schwer“
  • 24.01. Die schrecklichen Atempausen setzen ein
  • 28.01. man entdeckt, dass du beidseitig Leistenbrüche hast
  • 31.01. Ist wirklich erst ein Monat rum?
  • 07.02. du bekommst zum zweiten Mal Blut
  • 09.02. Papa kommt zu einer Extra-Kuschelrunde vorbei
  • 10.02. Bist jetzt ein 8-Mahlzeiter, d.h. alle drei Stunden 29 ml über die Sonde
  • 12.02. ich darf dich zum ersten Mal anziehen
  • 13.02. Du ziehst ins Wärmebettchen um
  • 14.02. Aus dem Fläschchen trinken wird geübt
  • 19.02. Umzug auf die NEO 2
  • 04.03. erstes Mal längere CPaP-PAUSE
  • 05.03. erster Stillversuch
  • 12.03. Umstieg von CPaP auf Sauerstoffbrille
  • 13.03. Du entfernst dir selbstständig die Magensonde aus dem Mund und man entscheidet es ohne zu versuchen (du brauchst sie nicht mehr wieder!)
  • 17.03. Erste Nacht ganz ohne Beatmungshilfe
  • 20.03. Leistenbruch-OP, verlief ohne Komplikationen und Oma Cami sieht dich heute das erste Mal
  • 21.03. Umzug auf NEO 1
  • 22.03. Heute lernst du endlich deine Brüder kennen!!! Und unsre Freundin Lilly
  • 24.03. Coffein wurde abgesetzt
  • 29.03. Du hast eine Erkältung – liegst wieder am CPaP auf der NEO 2, bekommst Antibiotikum
  • 12.04. Happy Due Date und 100. Lebenstag
  • 13.03. Schönster Tag für uns – heute geht es für dich nach HAUSE

Gefühlswelt

Kurz nach Weihnachten, als ich mit Josua im Bauch noch mitten im Kreißsaal lag (für mehr Infos hier klicken: https://wordpress.com/block-editor/post/raisingfourwolves.home.blog/5) kam ich an den Punkt, an dem ich alles über Frühchen wissen wollte und so fing ich an eine Doku nach der anderen zu schauen, Berichte zu lesen nach Erfahrungen von anderen zu googeln. Ich glaub ich hab so ziemlich JEDE Doku auf YouTube über Frühchen gesehen, haha. Ich wusste einiges und doch war ich auf nichts vorbereitet, was mir/uns da begegnete. Das viele Leid um einen herum, nicht nur die eigenen Gefühle, sondern auch die der mitleidenden anderen Mamas. Das 3-stündliche Abpumpen Tag und Nacht, die vielen Gedanken, Sorgen, Informationen, die es alle zu verarbeiten galt. Das tägliche hin und her, die immer grösser werdende Abneigung sich auf den Weg zu machen und das schlechte Gewissen, nicht so viel bei ihm sein zu können und auch darüber, nicht bei meinen Jungs zu Hause zu sein.

Das man sein Kind komplett anderen und fremden Menschen überlässt.

Ja ich vertraute Gott (tue es immer noch!) und ich war mir noch nie so sicher genau an dem richtigen Ort zu sein (wenn Gott die Führung übernimmt, kann das ja nur so sein) und doch muss ich gestehen, wie schwach, hilflos und ausgeliefert ich mich gefühlt habe und auch jetzt noch öfter fühle. Was sich für mich verändert hatte, im Vergleich zur Zeit vor Josua, war die Tatsache, dass ich nicht nur über mein „Baby im Bauch“ gesprochen habe sondern er nun auf der Welt war, wir ein Gesicht zu ihm hatten. Es ist so eine Mischung aus: „Ich habe Angst, welche Wege Gott noch mit uns geht“, „Herr, ich vertraue, mach mich ruhig“ und „Vertrauen heisst loslassen, es Gott zu überlassen“ „Kann ich es nicht beeinflussen?“. Ich habe festgestellt: Vertrauen erfordert Harte Arbeit. Leicht ist es nicht und doch so lohnenswert! Wem kann man besser vertrauen, wenn nicht dem, der das Leben erfunden hat?

„Wir sehen ein paar Zeilen, du siehst das ganze Buch“

18.März 2019 / Josuas Wärmebett. Namensschild gemalt von Elias und Foto der Brüder „Der dich behütet, schläft nicht. psalm 121,3 / Wir warten zu Hause auf dich, Josua.

Ach, es gäbe noch so viel zu erzählen, aber für heute ist es erstmal genug.

Das waren so im Groben die ersten 101 Tage seines Lebens. In diesen Wochen flossen so viele Tränen, feierten wir das Leben, Geburtstage, freuten wir uns übers Zusammensein, vermissten Josua schmerzlich in unserer Mitte, fanden als Familie wieder zusammen, bangten wir, trauerten mit Eltern, deren Kinder nicht überlebten und über Diagnosen. So langsam die Tage vor Josuas Geburt vestrichen, so rasten sie in dieser Zeit an uns vorbei und doch gab es irgendwie kein Ende…. Doch, halt, das gab es, am 13. April 2019, einen Tag nach ET (Errechnetem Geburtstermin) wurde Josua entlassen. Und mit ihm: ein Heimmonitor und ein mobiles Sauerstoffgerät. Er war fit und bereit endlich nach Hause zu kommen auch wenn seine Lunge noch Zeit benötigte, die wir ihm nur zu gern in unseren eigenen vier Wänden gaben.

Was für eine Freude ihn da rauszuschieben. Die Türen hinter sich zugehen zu sehen und zu wissen: Ich muss hier am nächsten Tag nicht wieder hin, Josua ist jetzt bei uns. Es war einfach das Grösste, ihn zum ersten Mal an der frischen Luft zu sehen dazu die Sonne im Gesicht, durchzuatmen, ihn nach Hause zu bringen wo er hingehörte und wo das Abenteuer Grossfamilie losging.

HERR, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweist. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen; aber sie sind nicht zu zählen.

— Die Bibel, Psalm 40,5
13. April 2019: Ab nach HAUSE

Gott ist Retter – Josua’s Geburtsbericht

Fast ein Jahr ist es jetzt schon her. E I N Jahr. Es kommt mir irgendwie vor, als wäre es schon viel länger her… Aber lasst mich von vorne anfangen: Im August 2018 erfahren wir die freudige Nachricht, dass unsere Familie um ein viertes Wölf(f)chen wächst :). Das es keine Schwangerschaft wie bei den letzten drei Jungs wird, merken wir recht bald. Aber dazu im unteren Text mehr. Ich nehme euch gerne in diese sehr intensive Zeit mit hinein – warum? Weil wir unendlich viel lernen durften in dieser Zeit, weil wir so viele kleine und grosse Wunder hautnah miterleben durften. Wir haben den Gott, an den wir glauben, ganz neu erfahren dürfen und dafür sind wir unendlich dankbar und möchten von ihm erzählen. Mut machen. Glauben vermitteln. Zeugnis sein. Möge unsere Geschichte genau das weitergeben:

 An Gott glauben lohnt! Es gibt nichts besseres.
Das erste und auch letzte Ultraschallbild (SSW 9)

Der HERR ist mein Hirte (Psalm 1,1)

17. August 2018: Die Freude ist bei allen groß, als wir erfahren, dass wir unser viertes Kind erwarten. Das hatten wir uns immer gewünscht. Die Schwangerschaft verläuft unkompliziert, mit den für mich üblichen Beschwerden wie Übelkeit und Müdigkeit. Mitte Oktober, in der 16. Schwangerschaftswoche (kurz: SSW) bekomme ich plötzlich starke Blutungen. Nach einem vollen Tag steh ich abends am Bügelbrett als es passiert. Erstmal mache ich mir keine sehr großen Sorgen, denn Blutungen hatte ich auch bei meiner zweiten Schwangerschaft, mit Noe, kurzzeitig. Am nächsten morgen gehe ich dann zum Arzt, der feststellt, dass ich ein Hämatom an der Plazenta habe, das einblutet und – im schlimmsten Falle – die Plazenta ablösen kann. Bedeutet, unser Kind wäre im Bauch nicht mehr versorgt. Das klingt unreal für mich, so sehr, dass ich erstmal laut auflache, als der Arzt mir Bettruhe verordnet. Einfach unvorstellbar. Was ist mit den täglichen Aufgaben, den 3 Kindern, dem aktuellen Ausbau unseres Dachgeschosses, der Versorgung der Arbeiter die deswegen bei uns wohnen und den sonstigen Terminen die anstehen? Unser Leben ist ja nicht gerade langweilig…Zu Hause zu sitzen/liegen, ist für mich eine sehr große Herausforderung, aber nur „für 5 Tage“ heißt es erstmal, das sollte auch für mich zu schaffen sein.

„…mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen Auen, er führt mich zu frischen Wassern…“ Psalm 23,1b+2

Meine liebe Schwiegermutter kommt und packt an. Dass Gott unser Baby bewahren kann, steht für mich fest. Dass es nach den fünf Tagen besser ist, erwarte ich sogar, weiß er ja, dass das für mich/uns schon schwer genug ist. Bei Gott sind schließlich alle Dinge möglich. Der nächste Arztbesuch ist dann doch ernüchternd, das Hämatom ist größer geworden und ich soll weiterhin hauptsächlich liegen. Die Krankenkasse genehmigt uns ab dem Zeitpunkt eine Haushaltshilfe. Ab Ende Oktober ist unser normaler Familienalltag auf den Kopf gestellt: Zwei Haushaltshilfen (eine davon ist eine sehr gute Freundin von uns) teilen sich die Wochentage bei uns und übernehmen alle täglichen Aufgaben, den ganzen Haushalt und die Kinder bis mein Mann, Samy, abends um 17 Uhr von der Arbeit nach Hause kommt. Eine wunderbare Hilfe und hier sehen wir schon Gottes perfekten Zeitplan. Dass unsere Freundin – Delila – genau in der Zeit bis Neujahr einspringen kann ist ein riesiges Geschenk für uns und auch Magdalena (über die Diakonie vermittelt) und später Mirjam (Januar bis April) passen sehr gut in unsere Familie hinein. „15 Minuten pro Tag laufen“ ist mir ab da noch erlaubt und durch das viele liegen, macht mir mein Kreislauf immer mehr zu schaffen. Zudem habe ich einen ziemlich hartnäckigen Husten zu der Zeit. Ziemlich schnell entsteht ein „Helfer Team Tina“ über unsere Gemeinde (Brüdergemeinde Haus Bethesda in Metzingen) und wir bekommen 4/5 mal pro Woche leckerstes Mittagessen geliefert. Die Jungs werden zum Spielen abgeholt und wir merken, wie viele Menschen uns in dieser Situation mittragen, für uns beten und bereit sind praktisch mit anzupacken und uns liebevoll unterstützen. Gott versorgt uns dadurch wirklich über unseren Verstand hinaus. Unsere Freunde sind richtig kreativ mit ihrer Hilfe 🙂 Wir bekommen neben Mittagessen auch Kuchen, Plätzchen, Apfelbrot, Hefezopf und Frühstück geliefert. So viele Dinge, die uns viel Freude bereiten und uns ermutigen.

Ich muss gestehen, so ganz ernst nehme ich die Situation bis dahin aber noch nicht, das ändert sich aber schlagartig, als ich Anfang Dezember wieder sehr starke Blutungen bekomme und dieses Mal auch starke Schmerzen. Am 04. Dezember (SSW 21+3) fährt Samy mit mir in die Klinik, in der man uns verkündet, dass ich vermutlich (durch die starken Blutungen ist der nötige Test nicht möglich) einen frühzeitigen Blasensprung habe und die starken Blutungen dazu führen können, dass unser Baby die nächsten zwei Stunden nicht überlebt. Sie bereiten uns auf das Schlimmste vor: eine Geburt unseres viel zu unreifen Kindes und dem Abschied nehmen. Ich nehme kaum etwas wahr in diesem Moment, sehe durch meine eigenen Tränen hindurch nur meinen weinenden Mann und höre einen Arzt zu, dem selbst die Worte zu fehlen scheinen. Ihn unterbricht dann schließlich die Hebamme mit ganz klaren und ehrlichen Worten. Wie sich im Nachhinein herausstellt, dachte sie, die Aussage des Arztes sei zu „lasch“ und die Lage sehr viel ernster. Wir sind im Schock. Nach drei sehr unkomplizierten Schwangerschaften und Geburten, haben wir uns nicht eine Sekunde darüber Gedanken gemacht, dass diese Schwangerschaft anders laufen könnte…

„Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens Willen…“ v.3

Ich muss bleiben, bekomme ein Zimmer mitten im Kreissaal und werde „wie ein rohes Ei behandelt“. Laut Ärzten sind die nächsten zwei Stunden, dann zwei Tage entscheidend. Entgegen aller Erwartungen bleibt es stabil. Trotz den unverändert starken Blutungen. Sehr viel Hoffnung hat in der Klinik außer uns keiner. Ich bin so dankbar um jeden Tag und vor allem über jede -gefühlt endlos lange- Nacht die vorbeigeht. So vergehen fast zwei Wochen. In diesen Tagen sehe ich außer Samy, die Kinder und paar einzelne Familienmitglieder und Freunde niemanden. Ich bete und flehe Gott an, unseren Kleinen zu retten, aber auch, dass wir es annehmen können, sollte sein Plan ein anderer sein. Ich kann kaum schlafen, lese und bete die Psalmen durch, höre viele Predigten und Lieder. Immer wieder kommt die Angst hoch und ich ringe mich zur Ruhe in Gott durch. Leicht ist das nicht – aber wie war das nochmal? „Der Herr ist MEIN Hirte“. Das will ich glauben! Auch in dieser Situation.

Das zu Hause alles so gut weiterläuft, liegt vor allem an Samy, Delila und Magdalena. Und ich bin so dankbar, dass die zwei Mädels so eingearbeitet sind und problemlos ihre Arbeitszeiten auf 9h pro Tag – nach Genehmigung der Krankenkasse – verlängern, um die Zeit abzudecken, damit Samy täglich wenigstens normal arbeiten gehen kann. Damit ermöglichen sie den Jungs einen relativ geregelten Alltag.

Die Ärzte raten uns mehrfach zu einer Abtreibung: das Risiko für mich selbst sei zu groß und das stehe bis zur Lebensfähigkeit des Babys für sie im Fokus. Für uns ist das keine Option und wir sind im Vertrauen, dass Gott uns diese Entscheidung abnimmt. Die Ärzte tun alles was sie können, doch ihr Können ist begrenzt und das Wissen macht mich irgendwie nur ruhiger: Gott ist hier durch uns und mit uns am Werk, das sollen auch sie sehen und erleben. Die Ärzte drängen uns zu einer Entscheidung und nach einem sehr hilfreichen Gespräch mit dem Oberarzt der Gynäkologie (Ein grosses DANKE an meine liebe Hebamme, die den Kontakt hergestellt hat!) fällt es uns leichter zu entscheiden, dass wir die Maximaltherapie (alles was medizinisch möglich ist, so wie es in Deutschland gesetzlich geregelt ist) ab der SSW 24+0 anstreben. Als Eltern kann man nicht verstehen, warum man sich da so festlegen muss, aber etwas was der Arzt im Gespräch zu mir gesagt hat, hat mir eine andere Sicht auf die Dinge gegeben: „man kann nicht ermessen, welche Schmerzen so kleinen Lebewesen zugefügt werden“ und, „er findet es ethisch nicht korrekt“. „Ein Abschied-nehmen nicht bedeutet, dass wir uns nicht für das Leben des Kindes entscheiden würden, sondern dass es gehen darf.“ Leicht sind so Gespräche nicht und wir hofften trotzdem unbeirrt weiter, dass es nicht zu dem Fall kommen würde.

Somit war klar: Sollte die Geburt vor diesem Stichtag beginnen, wird nicht eingegriffen werden. Unser Kleiner wird dann Palliativ betreut (Baby wird auf natürlichem Wege geboren und bekommt Morphium um schmerzlos in unseren Armen zu sterben). Mein persönlicher Alptraum.

„Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschatten, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich…“v.4

An einem Mittwoch Nachmittag (SSW 23+4) bekomme vorsorglich ein Medikament gegen Verstopfung und bekomme am Abend plötzlich starke Wehen und ich bin mir sicher: jetzt ist es soweit, ich muss Abschied nehmen. Ich bekomme Panik, rufe Samy schnell zu mir. Eine Schwester verabreicht mir – trotz vorheriger Ansage des Arztes in den „natürlichen“ Vorgang nicht einzugreifen – doch Wehenhämmer und die Wehen hören -Gott sei dank- auf. Im Nachhinein stellt sich heraus: das war die absolut richtige Entscheidung, aufgrund des Medikamentes das ich am Nachmittag erhalten hatte! Diese Tage und Nächte, bevor wir die SSW 24+0 erreicht habe, werden die bislang längsten und schlimmsten meines Lebens. Mein ganzer Körper ist verkrampft, als könnte ich das Baby vor dem geboren werden bewahren, wenn ich nur nicht locker lasse. 

In der Zwischenzeit komme ich in ein neues Zimmer: das Notfallzimmer direkt am Kreissaal. Einmal klingeln und die Hebammen kommen in Windeseile. Nicht gerade sehr beruhigend, diese Art von Patientin zu sein. Niemand weiß, was passiert, wenn das Hämatom platzen sollte und ob es überhaupt platzt. Es hat mittlerweile zwar aufgehört abzubluten aber es füllt sich nach wie vor mit Blut und löst somit immer mehr der Plazenta ab. 50% Versorgung fehlt unserem Kleinen zu dem Zeitpunkt schon. 

Wir erreichen SSW 23+5. Endlich! Ich bekomme die Lungenreifespritze zweimal innerhalb von 48h und mein Körper entspannt sich gefühlt zum ersten Mal seit 3 Wochen. Gott hat es ganz klar gemacht: er will das unser Baby noch weiter im Bauch wächst.

Parallel passiert auch zu Hause viel: unser zweiter Sohn, Noe, fühlt sich seit dem 17.Dezember nicht gut. Er kann nichts bei sich behalten und fühlt sich elend. Am
selben Tag verletzt sich Samy die Hornhaut im Auge mit einer Tannenbaumnadel.
Er sieht also nur noch auf einem Auge und hat ein spuckendes Kind zu Hause.
Absoluter Notstand.
Samys Mama kommt und schläft bei uns, um wenigstens die anderen Kinder zu
versorgen während Samy sich mit Kopf- und Augenschmerzen ganz unserem
spuckenden Noe annimmt. Delila geht am nächsten Tag noch zum Arzt mit Noe und
er bekommt Medikamente gegen Magen-Darm. Samy geht zum Augenarzt. Am
dritten Tag geht es Noe und auch Samy schlechter. Am Mittwoch heißt es dann,
dass Samy in die Augenklinik muss, damit man die verletzte Hornhaut
abschabt, da sich vermutlich Harz im Auge befindet und die Stelle so nicht
zuwachsen kann. Er bekommt eine Überweisung in die Klinik zur notwendigen OP. Noe geht es derweilen auch immer schlechter. Er reagiert kaum noch auf Ansprachen und isst
seit 3 Tagen nichts, spuckt selbst kleinste Mengen an Flüssigkeit aus. Am
Donnerstag steht für Samy und alle anderen die ihn sehen, fest, dass kann nicht
„nur“ Magen-Darm sein. Samy setzt sich daraufhin sofort – trotz seinem verletzten
Auge und dem eingeschränkten Sehvermögen – ins Auto und betet, dass Gott ihm
so viel Sicht schenkt, dass er Noe sicher und schnellstmöglich zum Arzt bringen
kann. Im Vertrauen fährt er los und Gott schenkt ihm ab dem Moment wirkliche
Besserung (so dass später nicht mehr operiert werden muss).

Beim Arzt angekommen geht alles ganz schnell: die Kinderärztin schickt sie umgehend ins nächste Krankenhaus mit Verdacht auf Blinddarm. Nach dortigen Untersuchungen
schickt die Klinik sie (weil sie notfallmäßig keine geeigneten Ärzte vor Ort haben) mit dem Krankenwagen direkt in die Universitätsklinik nach Tübingen, wo Noe sofort in den OP geschoben wird. Was genau operiert wird, erfahren wir danach, Diagnose in der Fachsprache: Volvulus, Darmverschlingung mit Darmdurchbruch.
Noe wurde wirklich bewahrt – einige Stunden später und er hätte im besten Falle
einen künstlichen Darmausgang davon getragen, sagen die Ärzte.

Was für ein Timing. Was für ein Wunder.

Wie in einem Roman oder Film kommt uns unser Leben ab da vor. Unsere Familie ist nun auf drei Orte aufgeteilt: Samy liegt als Begleitperson mit Noe in der
Kinderklinik, ich selbst mit Baby im Bauch in der Frauenklinik (immerhin in derselben Stadt) und Elias und Silas (unser Ältester und unser Jüngster) ziehen über die Feiertage zu meinen Eltern, die sich liebevoll in dieser schweren Zeit um die zwei verbliebenen Jungs kümmern. Vor allem bei unserem ältesten,Elias (5), bemerken wir, wie sehr es ihm zu schaffen macht, indem er ein Augenzucken bekommt, das zusehends schlimmer wird (was wohl seine Art ist, mit der schweren Situation umzugehen). Trost bekommen wir in diesen schwierigen Umständen durch Gott und seinen Zusagen, die wir uns gegenseitig zusprechen. Wir verstehen seine Wege nicht, die er mit uns als Familie gerade geht, ja wünschten uns sogar es wäre anders, und doch können wir jedem aus tiefster Überzeugung sagen, dass wir uns bei Gott sicher fühlen, so dramatisch die Situation auch ist. Das geht wieder mal über unseren Verstand hinaus.

„Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde, du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.“ Psalm 23, 5

Der Chefarzt der Neonatologie der uns betreut organisiert, als er von Noe erfährt,
einen Krankentransport, sodass ich am Tag nach Noes Operation wenigstens für
zwei Stunden zu meinem Sohn darf. Dort sehe ich endlich auch Samy wieder (da
wir bei Noe von Magen- Darm ausgegangen sind, gab es in der Zeit keine Besuche
bei mir). Noe nimmt mich gar nicht wahr, er bekommt starke Schmerzmittel und
schläft viel. Die Operation war erfolgreich, ihm wurden 25 cm vom Darm entfernt.
Er ist zwar schwach, aber ihm geht es gut und ich freu mich so sehr, bei ihm zu
sein.
Nach dem Rücktransport erwarten mich bereits – fast panisch – die Schwestern und
der Chefarzt, der mich betreut. Mein HB (Blutwert) ist auf 5,1 gefallen, sollte ich
jetzt operiert werden müssen, könnte es sehr kritisch werden. Der Arzt hat mich auf
seine Verantwortung hin – trotz allem Widerspruch seiner Kollegen – zu Noe bringen
lassen und in der Zwischenzeit alle Vorbereitungen getroffen, damit ich sofort nach
der Rückkehr Blut bekomme. (Das alles erfahren wir erst kurz vor meiner
Entlassung.)


Und da war er dann: der Moment, an dem ich nicht mehr konnte und auch nicht mehr wollte.

Ich war am Ende meiner Kräfte, diese Panik der Ärzte war mir zu viel,
fühlte ich mich doch eigentlich echt ok. Seit Wochen musste ich jetzt schon liegen,
erduldete jeden Tag mehrmals gespritzt zu werden und mehrmaliges Blutabnehmen
(von dem ich scheinbar sowieso nicht mehr genug hatte), nahm Antibiotika
schluckte alle möglichen Arten an Tabletten uns dass alles in der Hoffnung, noch viele Wochen so weiterzumachen. „Wissen sie,“ so sagte ich zu der anwesenden Hebamme, „ich bin überzeugte Christin und glaube, dass Gott alles in der Hand hat, aber jetzt gerade verstehe ich ihn absolut nicht mehr“. Was dann als Antwort kam zeigte mir, wie vorsorgend und liebevoll unser Gott doch ist (was mich eigentlich nicht überraschen sollte): Die Hebamme schaute mich lächelnd – ja fast schon erleichtert an – und erwiderte: „Ich bin so froh, dass Sie das sagen. Wissen sie, ich bin selbst auch Christin, darf ich für Sie und Ihr Baby beten?“ Das Gott mich so unglaublich umsorgt war für mich ein riesiger Trost. Schickt er mir jemanden, der für mich glaubt, wo ich es nicht mehr kann und das genau zur richtigen Zeit. Was für eine Ermutigung. Und so beteten wir gemeinsam und ich wurde ruhig. Die liebe Schwester verkürzte mir daraufhin so manche wachliegende Nacht mit gutem Austausch.
Nach der Blutgabe verbrachte ich die nächsten 10 Tage direkt in einem Kreißsaal am CTG angeschlossen (Gerät zur Überwachung der Herztöne des Kindes). Dort hörte ich wie Frauen die Geburt durchlebten, den ersten Schrei des Babies, Ärzte die Nachts rennend über den Flur rannten und dabei „Notsectio“ riefen und erlebte den anspruchsvollen Alltag der Hebammen und Ärzte hautnah – grosses Lob an dieser Stelle!
Weihnachten verbrachten wir diese Jahr als Familie getrennt, auf die drei genannten Orte verteilt. Ich freute mich über Besuch von meinen Eltern, Elias und Silas, von sehr guten Freundinnen und meinen Geschwistern und, dass wir gemeinsam Weihnachtslieder im Kreißsaal sangen.

Besonders schön: Wir konnten dem Gottesdienst der Gemeinde zuschauen und erhielten viele liebevoll gestaltete Ermutigungsbriefe, die uns sehr berührten.

10 Tage nach Noes Not-Operation, überraschten Samy und er mich mit einem Besuch. Ihm durfte es so schnell besser gehen, dass er früher als gedacht entlassen wurde. Witzig ist noch zu erwähnen, dass mein Mann in der Klinik einem Kindheitsfreund über den Weg lief, der jetzt als Arzt (Chirurg) für Kinder tätig ist – ja, die Welt ist echt klein…und dieser Arzt sollte zu einem späteren Zeitpunkt nochmal Teil unserer Geschichte werden…dazu mal in einem anderen Blog mehr – sonst nimmt das hier gar kein Ende mehr 🙂

Zumindest ein Teil unserer Familie war somit wieder vereint. So begann dann auch das neue Jahr 2019 für uns und wir dankten Gott, dass er es möglich gemacht hatte.

So viel wurde für uns gebetet und er hatte uns so weit gebracht.

„…nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens, und ich kehre zurück ins Haus des Herrn lebenslang.“ Psalm 23, 6

Am 02. Januar bekam ich wieder starke Wehen und Schmerzen und nach einer
eingehenden Untersuchung entschied sich die zuständige Ärztin einen
Kaiserschnitt durchzuführen. Unser Kleiner hatte einen sehr hohen Puls und man
vermutete eine Infektion. Die Schmerzen könnten darauf hindeuten, dass mein
Körper die Infektion „bekämpft“ und die Plazenta sich lösen könnte. Man wollte
somit nichts weiter riskieren und so wurde um

16:23 Uhr unser vierter Sohn in der SSW 25+5 mit 915 g und 32 cm geboren.
Josua Finn. Josua bedeutet: Gott ist Rettung.


Ganz bewusst hatten wir uns für den Namen „Josua“ entschieden. Den Zweitnamen
haben die älteren Brüder ausgesucht. Dass die Entscheidung der Ärztin sehr richtig war, zeigte sich darin, dass sich tatsächlich die Plazenta löste, als ich auf dem OP Tisch lag. Gott
hat auch da Bewahrung geschenkt. Da alles so schnell ging, verpasste mein Mann leider die Geburt. Ich durfte unseren Sohn kurz sehen bevor er direkt zur Erstversorgung den Ärzten und Schwestern der Intensivstation übergeben wurde, während die Ärzte mich versorgten und das Hämatom mit fast 1 Liter Blut absaugten.

Ab da begann unsere Reise mit unserem Extremfrühchen in der Neonatologie/Intensivstation (die ganze 101 Tage dauern sollte). Die Ärzte bereiteten uns vorab auf eine anstrengende Zeit vor und doch kann einen niemand auf das vorbereiten was man da durchlebt, sieht und hört. Auf diese Reise nehme ich euch aber gerne in einem der nächsten Beiträge mit. Abschließend bleibt uns nur noch zu sagen:

Dass sich Gott zu vertrauen lohnt, haben wir immer gewusst, aber in dieser Zeit ganz neu erfahren. Seine Güte und Gnade begleitet uns Tag für Tag.

Hier ergänzend ein paar Bilder:

Über uns…

Wir sind eine 6-köpfige Familie, die im letzten Jahr durch einige Herausforderungen gegangen ist. Mittlerweile leben wir in einem hübschen, fast 100 Jahre alten und doch frisch renoviertem, Häuschen in einer Kleinstadt im Süden Deutschlands. Wir sind Teil einer Brüdergemeinde hier im Ort und glauben an den ganzen Inhalt der Bibel und daran, dass wir als Menschen Jesus als Retter brauchen. Das er unsere Schuld getragen hat.

Eigentlich ist, seit unser viertes Kind da ist, alles noch wie früher und doch hat sich alles verändert. Komisch, wie unwichtig plötzlich Dinge werden die einem früher doch so wichtig erschienen. Und wie sehr man sich über den ganz normalen Alltag freuen kann (Wäsche waschen ist dann plötzlich richtig toll). Wenn ich heute unsere vier Kinder so sehe, erfüllt es mich jedes Mal mit tiefstem Dank, dass wir sie haben dürfen. Das sie gesund sind. Das sie laufen, springen, lachen, essen, trinken können und so viel mehr

Als Selbstverständlich sehe ich das heute nicht mehr.

Warum gibt es diesen Blog? So viele Menschen haben in den letzten Monaten an uns gedacht, für uns gebetet, für uns gehofft und gebangt. Irgendwie hoffe ich, dass die ganzen Menschen, die uns in dieser Zeit begegnet sind (von den ganzen Hebammen, den Hebammenschülerinnen, den Krankenschwester, all den Ärzten, den Sozialarbeiterinnen, ja unseren Familien, Freunden, jedem Bekannten, der von uns gehört hat usvm.) das hier irgendwann mal lesen und wir die Chance bekommen so auch nochmal DANKE zu sagen. Wir wünschen uns aber einfach ein Wegweiser zu dem zu sein, der uns jeden dieser Menschen über den Weg geschickt hat (und das sicher nicht ohne Grund!): zu Gott.

Darum geht es in diesem Blog

Wir möchten unsere Geschichte gerne weitererzählen, weil wir den Gott an den wir glauben so großartig erleben durften. Quasi „Voll in seinem Element“. Wunder über Wunder sind da geschehen. Jedes für sich einfach unglaublich und doch wahr. Und wir möchten Mut machen. Den Menschen, die gerade selbst vielleicht durch eine schwere Zeit gehen und denen Hoffnung fehlt – aber auch denen, die Menschen begleiten, die durch schwere Zeiten gehen und die sich dabei vielleicht hilflos fühlen. Ihr seid nicht alleine. Auch wenn ihr diesen Gott vielleicht noch gar nicht persönlich kennt. Er sieht euch. Er kennt euch. Und er liebt euch. Und er hat euer Leben fest in seiner treuen Hand.